1. Akt: Ankunft am A…. der Heide
Man nehme einen kleinen Jungen, nehme die Mutter als Begleitperson dazu und schicke beide in eine Rehaklinik am A…. der Heide. Mit der Info, dass es dort Internetverbindung über den Hotspot der Telekom gibt. Ankunft am Donnerstag. Es ist schlimmer als befürchtet. Die Mutter nutzt auf ihrem Smartphone das o2 Netz, welches am A…. der Heide keine Abdeckung hat. Ein kleines fieses E erscheint in der linken oberen Ecke ihres Smartphones und verkündet, dass sie von nun an kein mobiles Internet hat und auch ihre WhatsApp durchgehen wann und wenn sie Lust haben. Ihr Smartphone ist auf einmal gar nicht mehr smart sondern nur ein stinknormales Telefon mit Kamerafunktion. In der Eingangshalle befindet sich ein Internet-Terminal, das für 1 Stunde Internetzugang 1,50 € verschlingt und Erinnerungen an die frühen Internetanfänge weckt.
2. Akt: Hoffnungsfroh zum Telekomladen
Samstag dann geht es für die Mutter in die nächstgelegene Stadt Idar-Oberstein in den Telekomladen. Blöd nur, dass dieser gerade wegen Umbau geschlossen hat. Danach führt der Weg weiter zu Media Markt, wo die Mutter von den Verkäufern mit großen Augen angeschaut wird, als sie ihr Anliegen, einen Hotspot der Telekom haben zu wollen, vorbringt. Netterweise ergoogelt der Verkäufer die Info, dass man unter der Telekom Kundenservice Festnetz Rufnummer 0800-3301000 einen Wlan to go einrichten müsste. Das wäre für sie als Telekom-Festnetzkundin die einzige Möglichkeit, kostenlos mobiles Internet im Telekomnetz nutzen zu können.
3. Akt: Erster Anruf bei der Telekom Hotline
Der Anruf bei der Telekom Hotline bringt den Wlan to go Anschluss. In der anschließenden Bestätigungsemail (die mühsam am Internet-Terminal abgerufen werden muss) wird die Aktivierung dieses Services in 4 (!!!!) Tagen angekündigt. Das ist eine Information, die bei der Mutter auf Unverständnis stößt (Stichwort digitale Ungeduld), so dass ein wiederholter Anruf bei der Hotline ein „ausnahmsweise aktiviere ich Ihnen das gleich“ auslöst. Juhuuu! Jetzt legt man nur noch eine Telekom Email Adresse an, die man dann zum online gehen benötigt. Sehr schön. Man sollte meinen, dass damit das Problem gelöst wäre. War es aber nicht.
4. Akt: Fünfter Anruf bei der Hotspot Hotline
Das Einloggen mit der neu angeschafften Telekom Emailadresse bringt folgende Meldung:
Die Nachfrage bei der Hotspot Hotline ergibt die etwas patzige Antwort, dass man erst seinen Router zuhause für die Öffentlichkeit freischalten muss, um selbst kostenlos Hotspots nutzen zu können. Diese kleine aber wichtige Info wurde allerdings im Telekom Hotspot Prospekt leider vergessen… Prinzipiell ist das eine faire Sache wenn sie denn funktionieren würde. Funktioniert bei der Mutter aber leider nicht, weil sie den Telekom Router mangels Leistung gegen eine Fritzbox getauscht hat. Und diese Fritzbox lässt sich leider, leider nicht als öffentlicher Hotspot konfigurieren. Tja und dann heißt es Pech gehabt. Da beißt sich die Katze in den Schwanz und du darfst nicht kostenlos den Hotspot nutzen.
Nach einer kurzen Diskussion, dass die Kundin ja nichts dafür kann, dass sich ihr Router nicht freischalten lässt, kommt die Zusage, dass sie einen Gutscheincode bekommt. Es hat dann auch nur noch einen weiteren Anruf und höfliches Nachfragen gedauert, bis dieser dann endlich da war. Mittlerweile war es Mittwoch und eine Woche unfreiwilliges Digital Detox vergangen.
5. Akt: Surfen in der Eingangshalle
Jetzt gibt es einen kostenlosen Internetzugang. Zwar immer nur für ein Gerät, also entweder Smartphone oder Laptop, aber nie beides gleichzeitig. Und dazu versehen mit einem sehr kryptischen Passwort, das sich auch nicht ändern lässt und bei jedem online gehen neu eingetippt werden muss. Aber hej, es gibt immerhin Internet und die Geschwindigkeit ist auch ganz passabel. Dass es Internet nur in der Eingangshalle und keineswegs im Zimmer gibt, das ist wohl eine Kröte die man schlucken muss. Willkommen im digitalen Deutschland 2019!
Sevi
P.S. Aus der Eingangshalle gesendet…