Dies und das

Digitale und analoge Alltagsirritationen

Wenn man wie ich mit der Digitalisierungs-Brille durch die Welt geht, dann fallen einem Sachen auf, die sich in der heutigen Zeit irgendwie komisch anfühlen. Irritationen, die sowohl digitale Prozesse als auch den analogen Alltag betreffen.

Versicherung strapaziert meine Geduld

So habe ich zum Beispiel kürzlich bei meiner Lebensversicherung angerufen, um mir eine Bescheinigung über meine gezahlten Beiträge 2017 für meine Steuererklärung zusenden zu lassen. Ja, ich weiß ich bin spät dran, und deshalb habe ich gefragt wie lange das wohl dauern werde. Laut Aussage der netten Mitarbeiterin wäre die Finanzamtsbestätigung nach 10 (!) Werktagen da. Beim Nachhaken nach 3 Wochen hieß es, es ist noch nicht bearbeitet, sie hätten zu wenige Mitarbeiter, etc. Hallooooo? Wir sprechen hier von einem Standardschreiben, das jedes Jahr vom Kunden gebraucht wird. Ich verstehe nicht, warum dieser Prozess nicht im Sinne der Kundenorientierung so gestaltet ist, dass der Mitarbeiter den Druck und Versand vollautomatisch ansteuern kann. Bis das Schreiben bei mir ankommt werden 4 Wochen vergangen sein und das ist in der heutigen Zeit völlig inakzeptabel. #digitaleungeduld

Freundliche Geste beim Arzt?

Auf der anderen Seite hatte ich letztens eine seltsame Begegnung mit einem Facharzt. Ich war das erste Mal beim Pneumologen (Lungenfacharzt) und durfte dort zuallererst einen Lungenfunktionstest und eine Blutabnahme mitmachen, bevor ich den Arzt zu Gesicht bekam. Die Tatsache, dass er mir zur Begrüßung nicht die Hand gegeben hat, hat mich irritiert. Ich weiß, dass viele Hausärzte auf „die freundliche Geste des Händeschüttelns aus Hygienegründen verzichten und mich stattdessen mit einem Lächeln begrüßen“ (Das ist ein gängiges Werbeposter in Arztpraxen). Im analogen Leben und vor allem beim allerersten Kennenlernen gehört aber das Händeschütteln für mich zur Höflichkeit und sozialen Interaktion dazu. Wenn in der analogen Welt auf den Händedruck verzichtet wird, was spricht dann eigentlich dagegen, sich in Zukunft per Telemedizin behandeln zu lassen? Übrigens soll ich die Überweisung, die ich zuhause vergessen hatte, per Post oder Fax nachreichen. Warum ich die nicht per Email zusenden darf, erschließt sich mir in der heutigen Zeit auch nicht.

Belästigung per Email nach Kaufabbruch

Eine nervige Sache, die mir in der Form auch das allererste Mal untergekommen ist, ist eine Belästigung per Email nach einem abgebrochenen Online-Kauf. Auf Facebook ist mir eine wunderschöne LED-Lampe in Form eines aufgeblätterten Buches untergekommen. Um den Kaufprozess zu beginnen musste ich als erstes Vorname, Name und Emailadresse angeben. Ich hätte sie auch wirklich gerne gehabt, nur leider besitze ich kein PayPal Konto und meine N26 Kreditkarte war noch nicht da, so dass ich den Kaufprozess abgebrochen habe. Seitdem habe ich mindestens 5 Aufforderungen per Email erhalten, meinen „abandoned cart“ Einkaufsvorgang abzuschließen. Dass der „verlassene Einkaufswagen“ in der deutschen Sprache niedlich klingt, ändert nichts am penetranten Nerven der Emails. Ich bin mir sicher, dass die das gar nicht dürfen. Mich so oft „zu erinnern“. Also Augen auf, bei Bestellvorgängen, die als allererstes erst Mal euere Emailadresse haben wollen!

Wie ist es bei euch? Welche digitalen oder analogen Prozesse regen euch auf?

Sevi

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert