Gerade ist mein kleiner Mann 5 Jahre alt geworden. Seine Geburt hat viel in meinem Leben verändert. Eines davon ist mein Fernsehkonsum.
Fernsehkonsum 2013
Vor 5 Jahren wohnten mein Mann und ich in einer Dachgeschosswohnung mit einem offenen Koch, Ess- und Wohnbereich. Im Wohnbereich stand unser Fernseher und davor stand unser großes bequemes Sofa zum lümmeln. Unser gemütliches Pärchenleben spielte sich zum Großteil auf dem Sofa vor dem Fernseher ab. Wir haben viel TV geschaut, natürlich gezappt, manchmal auch auf dem Sofa gegessen und überhaupt war die Wohnzimmercouch vor der Geburt des Kindes ein zentraler Ort in der Wohnung. Fernsehen als abendlicher Lagerfeuerersatz.
Die Entscheidung
Uns war klar, dass sich unser Leben diesbezüglich ändern musste, sobald das Baby da war. Deshalb beschlossen wir, den Fernseher aus dem Wohnzimmer ins Gästezimmer zu verlegen. Wir wollten nicht, dass das Kind schon von klein auf mit der Glotze in Berührung kommt.
Und wie das so ist mit Dingen: „Aus den Augen, aus dem Sinn“. Der Fernseher war nun im Gästezimmer, dieses nur über eine Wendeltreppe zu erreichen und so wurde das Fernsehschauen mit der Zeit immer weniger.
Fernsehkonsum 2018
Ich kann mich echt nicht erinnern, wann ich das letzte Mal klassisch fernsehgeschaut habe. 2016 sind wir in unser Haus umgezogen und auch hier haben wir keinen Fernseher mehr im Wohnzimmer im Erdgeschoss. Der Fernseher ist mit umgezogen, wurde aber bewußt ins Dachgeschoss verlegt. Im Erdgeschoss, wo Kochen, Essen und Wohnen wieder ein offener Bereich ist, haben wir wieder ein bequemes Sofa. Unser linearer Fernsehkonsum hat sich nahezu auf 0 reduziert.
Lineares Fernsehen
Es ist aber nicht so, dass wir gar keine Filme mehr schauen. Wir schauen halt nicht mehr lineares Fernsehen. Vom linearen Fernsehen spricht man, wenn Fernsehprogramme 1:1 gesendet und direkt empfangen werden, also zum Beispiel klassisches Fernsehschauen Samstagabend mit Nachrichten um 20.00 Uhr und Blockbuster um 20.15 Uhr.
Streaming Dienste oder auch Video on Demand
Wir sind nur langsam aber stetig auf Video on Demand Anbieter umgestiegen. Da wir sowieso schon einen Amazon Prime Account hatten war für den Jahresbeitrag auch Amazon Prime Video mit dabei. Tausende von Filmen direkt auf dem iPad und vorsortiert nach Genre. Ohne Werbung, schauen wann man will, wie lange man will und mit selbstbestimmten Pausen. Spätestens bei „Breaking Bad“ war ich Feuer und Flamme für Streaming Fernsehen. Seit kurzem haben wir auch ein Netflix-Abo, so dass die Auswahl mit diesen zwei Anbietern zunächst genügend groß ist. Diese Anbieter sind auch bekannt für prämierte Eigenproduktionen wie z. B. „Transparent“ oder „House of Cards“. An dieser Stelle sei „Black Mirror“ auf Netflix empfohlen. Eine dystopische Serie, die Technik wie wir sie heute kennen, einfach ein paar Jahre in die Zukunft denkt. Einen Serienmarathon, das heißt eine Serie am Stück weg zu schauen, kann ich bei „Black Mirror“ wahrlich nicht empfehlen. Wir haben uns also komplett vom vorgesetzten Fernsehen verabschiedet. Schauen nahezu gar keinen Mist mehr an, sondern suchen uns gezielt etwas aus. Eine Analogie: Streaming Dienst als reichhaltiges Buffett im Vergleich zum linearen Fernsehen als Kantine. Schmeckt doch auch besser wenn ich mir selbst aussuchen kann auf was ich Lust habe.
Sevi